Geschichte, Erinnern, Erzählen – Historisch orientierte Biografiearbeit betreiben und erforschen
Erzählen ist in Mode. Nicht nur als Gestaltungsmittel historischen Wissens, sondern auch als Praxis der kollektiven (Selbst-)Verständigung. Erzählkreisarbeit, also das gemeinsame Erzählen in Gruppen, wird in vielen Feldern wie der Altenbetreuung oder Quartierarbeit genauso wie im zivilgesellschaftlichen Kulturbereich praktiziert. Mit dieser Konjunktur der kleinen Formen öffentlichen Erzählens hat sich die Geschichtswissenschaft als Fachdisziplin bislang aber nur in einem geringen Ausmaß beschäftigt. Insbesondere für die Auseinandersetzung mit der Geschichte in einer von Migration geprägten Gesellschaft verspricht das gemeinsame Erzählen eine multiperspektivische, inklusive Geschichtskultur einzulösen. Hält dieses Versprechen? Wo liegen die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des gemeinsamen Geschichte(n)-Erzählens?
An zwei Tagen treffen einander in St. Pölten WissenschafterInnen, Erzählkreis-PraktikerInnen, PionierInnen des kollektiven Erzählens und Geschichtsinteressierte um sich mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen:
• Welche Ansätze des geschichtsorientierten gemeinsamen Erzählens und Zuhörens gibt es aktuell, welche Erfahrung wurden damit gemacht?
• Welche Art von Wissen entsteht dabei, und wie geht die Wissenschaft damit um?
• Wie schreibt sich die heutige Erzählpraxis in die Tradition der Oral History oder der Geschichtswerkstätten ein?
• Welche institutionellen Settings erlauben es, gemeinsames Erzählen in die öffentliche Geschichtskultur zu integrieren?
Informationen
Datum / Zeit
05.12.2019, 14:30 - 14:30 Uhr
bis
06.12.2019
Trägerschaft
Zentrum für Migrationsforschung
Moderation
Rita Garstenauer
Lokalität
Landesbibliothek Niederösterreich
Adresse
Kulturbezirk 4
3100 Sankt Pölten (A)
Kontakt
gertrude.eigelsreiter-jashari@migrationsforschung.at
https://www.migrationsforschung.at/de/aktuelles/geschichte-erinnern-erzaehlen