Von der Farah-Diba Frisur über Missgeschicke bis zu den letzten Dingen

03.04.2019

Am Werkstattgespräch No 5 fanden zehn Erzählcafés zu ganz unterschiedlichen Themen statt. Hier ein kleiner Einblick in die Erzählrunden aus Sicht der Moderatorinnen und Moderatoren.

Erzählcafé von Rhea Braunwalder: «Schatz, kannst du den Abfall entsorgen?»

Der Gang zur Sammelstelle, das Schnüren von Papier und Karton: Anhand des Themas Abfall und Entsorgung kamen wir ins Gespräch über Beziehungen zu den Menschen in unserem Haushalt und zu unserer natürlichen Umwelt.

Fragen, die wir angesprochen haben, waren: Wer hat sich in deiner Kindheit um die Abfallentsorgung gekümmert? Was hat sich im Laufe deines Lebens in Bezug auf den Abfall verändert?

Als ein Teilnehmer erzählte, wie er als Kind früher in die Abfalltonne gestiegen ist, um den Abfall platt zu drücken, erinnerte mich das an ähnliche Situationen in meiner Kindheit, an die ich mich schon lange nicht mehr erinnert habe!

 

 


Erzählcafé von Elsbeth Grunder: «Frisuren»

Zum Thema Frisuren haben alle etwas zu erzählen. Am Erzählcafé tauschten wir uns über haarige Geschichten aus: von den Zöpfen der Kindheit über den Bubikopf bis zum Coiffeur-Besuch.

Wir sprachen darüber, wie sich die Haarmode und unsere eigene Frisur im Laufe der Zeit verändert hat. Wir haben über Dauerwellen gelacht und darüber, dass Schönheit manchmal leiden muss. Ins Gespräch kamen auch die Farah-Diba Frisur und die ersten grauen Haare.

 

 


Erzählcafé von Lisbeth Herger: «Berufe sind zum Wechseln da»

In diesem Erzählcafé ging es um Geschichten über die Berufswahl, über Wechsel, über Unsicherheiten und Identitäten im Laufe des Berufslebens. Wir haben darüber nachgedacht, was die Berufswahl einst geprägt hat, welche Bilder und Fantasien ich hatte und welche Faktoren mitgewirkt haben, dass ich meiner Wahl untreu wurde. War es die eigene Lust? Oder die Not der Stunde in einer sich rasend verändernden Arbeitswelt? Und wie bin ich geworden, was ich heute bin?

Dieses Erzählcafé wurde schnell zu einem erzählerischen Schutzraum mit wachen Ohren und Herzen.

 

 

 

 


Erzählcafé von Johanna Kohn: «Geschenk ist nicht gleich Geschenk»

Geschenke machen uns froh. Manchmal ist es sogar schöner, etwas zu schenken, als ein Geschenk zu bekommen. Wir haben uns darüber unterhalten, ob uns Geschenke auch beschämen können, wie sich Geschenke im Laufe der Zeit verändert haben und ob wir heute anders schenken als früher. Die Frage kam auch auf, was man anderen Menschen empfehlen würde, wenn diese etwas schenken möchten.

Was ich dabei gelernt habe? Dass viele Frauen in der Schweiz jedes Jahr zu Weihnachten einen Teil des Silberbestecks für die Aussteuer geschenkt bekamen. Die einen fühlten sich und ihre wahren Wünsche nicht wahrgenommen und fanden es schrecklich. Die anderen wertschätzen dieses Geschenk bis heute und sind bis heute noch stolz auf ihr Silberbesteck. Beide Sichtweisen sind so wahr!

 

 


Erzählcafé von Renata Schneider-Liengme: «Haus- und andere Tiere»

Als Haustiere bereichern Tiere unser Leben schon seit Jahrhunderten – und jemand sagte einmal: «Als ich eine Hand suchte, fand ich eine Pfote.»

Gleichzeitig haben wir vor gewissen Tieren Respekt – oder wir bevorzugen Tiere in Bildern: Zum Beispiel auf Wappen. Wir haben darüber geredet, welche Bedeutung Tiere für uns haben und welche Anekdoten wir mit ihnen erlebt haben.

Nebst Geschichten von Hunden, Katzen und Therapie-Tieren sind weitere eindrückliche Geschichten aufgekommen: Von der Beobachtung eines Elefanten über den Wunsch des Kindes nach einem Haustier bis zum Geschäft mit der Tiernahrung und Tierartikeln. Wir haben auch über den Tod eines Haustiers sprechen können.

 

 


Erzählcafé von Kerstin Roediger: «Von Salz bis Pfeffer»

Wie sieht die Küche Ihrer Kindheit aus? Und wo sind die Gewürze wie aufgehoben? Was haben Sie als Kind häufig in der Küche gemacht?

Wenn Sie Ihre Küche und Kochgewohnheiten heute mit dem Erzählten von damals vergleichen, was fällt Ihnen auf? Was haben Sie übernommen, was ist anders?

Und was ist Ihnen heute «Salz im Leben» – ohne das Ihr Leben fade wäre?

 

 

 

 


Erzählcafé von Dominique Schwank: «Dumm gelaufen!»

Wer kann es abstreiten: Es kommt doch immer mal wieder vor, dass etwas nicht so ganz gelingt wie eigentlich geplant. Eine einmalige Gelegenheit wird knapp verpasst oder eine Panne ereignet sich im dümmsten Moment. Darum – und um persönliche Geschichten zu «Schiefgelaufenem» generell – ging es an diesem Erzählcafé.

Wir haben darüber gesprochen, in welchen Situationen etwas «Dumm gelaufen» ist, ob wir heute darüber lachen können, etwas daraus gelernt haben und es vielleicht sogar eine neue Begegnung ermöglicht hat.

Dabei sind Erinnerungen an Unangenehmes, Lustiges und Abenteuerliches entstanden. Eine Geschichte regte die nächste an – und es wurde viel gelacht!

 

 


Erzählcafé von Susi Sennhauser: «Meine Uhr»

Wie fühlte es sich an, als ich meine erste Uhr am Handgelenk trug? Wann trage ich heute meine Uhr? Wie habe ich es mit Zeit und Pünktlichkeit – und welche Geschichten kommen mir dazu in den Sinn?

Die Stimmung in der altersdurchmischten Gruppe war wohlwollend und neugierig, es wurde auch viel gelacht. Es gab einen Moment, als das Erzählte eher Ausdruck einer Werthaltung war und es nicht mehr so sehr um Erlebtes ging. Das war eine Herausforderung für die Moderation, denn wir mussten entscheiden, wie wir damit umgehen möchten.

 

 

 

 


Erzählcafé von Claudia Sollberger: «Genussvolle Momente»

Wir haben über das genussvolle Entdecken sinniert. Wie kommen wir dabei persönlichen Erinnerungen auf die Spur? Ist es der Ort, die Begegnung, die Musik, das Buch, das Bild, die Kunst, die Reise, die Schokoladentorte, der Wein, welche in mir dieses Gefühl des Genusses auslösen?

Denkanstösse waren, welche Dinge und Situationen ich als Kind genossen habe, ob es Momente in meinem Leben gab, in denen der Genuss zum Verdruss wurde, was ich heute geniesse und was ich in Zukunft gerne noch einmal geniessen möchte.

Mir fiel eine Geschichte aus der Kindheit ein: Genüsslich war für mich als Kind immer, wenn der Sommer kam. Ich konnte meine leichten Kleider anziehen und barfuss gehen. Diese wunderbare Geschichte inspirierte eine weitere Person, die auch von ihren Sommerkleidern erzählte. Das war für mich ein Moment der Resonanz.

 


Erzählcafé von Mechthild Wand: «Die letzten Dinge»

Wir haben uns von den letzten und ersten Dingen erzählt und kamen dadurch dem

vollen Leben auf die Spur. Was sind für mich «die letzten Dinge»? Mache ich mir dazu Gedanken oder sind sie ein Tabu? Wo begegneten sie mir bei anderen Menschen, zum Beispiel durch einen Besuch, eine unerwartete Nachricht, ein Testament oder einen Gegenstand?